Kunst & literatur

thomas mann
Der berühmte Schriftsteller Thomas Mann (1875 – 1955) machte erstmals 1903 mit seiner Familie Urlaub in Bad Tölz. Der Aufenthalt muss ihm, seiner Frau und seinen beiden Kindern Erika und Klaus so gut gefallen haben, dass er beschloss, sich in der Isar-Kurstadt ein Landhaus bauen zu lassen – sein „Herrensitzchen“. Es wurde für den späteren Literaturnobelpreis-Träger ein Rückzugsort vom Stadtleben in München; ein Ort der Ruhe und des ungestörten Schreibens. 1917 verließen die Manns Bad Tölz. Das Haus ist heute in Privatbesitz und kann leider nicht besichtigt werden. Im Rahmen spezieller Führungen und Stadtrundgänge kann man aber auf den Spuren des Literaturnobelpreisträgers wandeln.

gabriel von seidl
Gabriel von Seidl war zu Beginn des 20. Jahrhunderts oft als "Sommerfrischler" in Bad Tölz. Es ist überliefert, dass er sich an der Schönheit der Voralpenlandschaft und speziell des Isarwinkels besonders erfreute. Nicht umsonst war er ein glühender Verfechter zur Erhaltung des Isartals und Initiator des Isartalvereins.
Dank seiner Berufung als angesehener Architekt in München konnte er seine Erfahrung um die Ortsgesaltung auch in Tölz ausleben. Mit den Verantwortlichen von Stadt und Bezirk bewirkte er eine Umgestaltung der Fassaden in der Tölzer Marktstraße zum heutigen Bild.
Doch nicht nur wegen der Marktstraße ging er in die Tölzer Annalen ein, sondern auch als Architekt und Erbauer des Tölzer Kurhauses, des Prinzregent Luitpold Genesungsheims und einiger Villen, wie beispielsweise dem Oberhof. Besonders am Herzen lag ihm der Erhalt des Khanturms, zum räumlichen Abschluss "seiner" Marktstraße.

anton krettner
Anton Krettner, Jurastudent aus München, verliebte sich bei seinen Oberland-Wanderungen in die verwitwete Bruckbräuwirtin von Bad Tölz. Er heiratete sie 1874 und begann damit die Karriere als Wirt.
Es ist überliefert, dass die Königlich-bayerische Feuerschützengesellschaft für ihre Faschingsveranstaltung eine passende Unterhaltung suchte. Der damalige Amtsrichter Häusler soll gesagt haben: "Krettner, wir bräuchten einen flotten Marsch für unseren Schützenzug. Das wäre doch was für Sie." Der Wirt ließ sich nicht lange bitten. Acht Tage später war der "Tölzer Schützenmarsch" komponiert. Die Verse hatte der begabte Dichter Krettner auch gleich mitgeliefert und neben seiner Heimatstadt auch mehreren Lokalgrößen ein Denkmal gesetzt."
Die originale Handschrift des Tölzer Schützenmarsches für Streichorchester - eine Archivalie des Stadtarchives - ist datiert auf den 29. März 1883.
Aufgrund seiner Popularität wurde Krettner 1899 Bürgermeister von Bad Tölz, verstarb aber im gleichen Jahr im Alter von 50 Jahren.

hindenburgstrasse
Der Tölzer Stadtrat hat am 25. Juni 2013 auf Vorschlag des Ersten Bürgermeisters Josef Janker entschieden, dem ehemaligen Reichspräsidenten und Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg rückwirkend die Ehrenbürgerschaft abzuerkennen und die nach ihm benannte „Hindenburgstraße” nicht umzubenennen, sondern als „begehbares Mahnmal / Denkmal” zu gestalten.