Logo Bad Tölz
RathausWirtschaft
Menu
Thomas Mann WegThomas Mann Weg
Stele 2

bahnhof


Familie Mann fuhr nach Bad Tölz nur mit der Eisenbahn. Tölz verfügte seit 1874 über eine Bahnverbindung nach München. Bis zur Verlängerung der Zugstrecke nach Lenggries 1924 war hier in Bad Tölz für die Reisenden die Endstation. Dieser alte Bahnhof war auch Ankunftsort für die Besucher der Familie Mann. In einem Brief an Hans von Hülsen vom Juli 1911 taktet Thomas Mann den gesamten Tagesablauf bis zur Abreise: „Programm: Sie kommen um ein Uhr 29 hier an, essen bei  uns zu Mittag, thun nachher, was Sie wollen (denn ich Alternder ruhe von 1/2 4 bis 5); 5 Uhr Thee, hierauf Spaziergang, der schließlich zum Bahnhof führt, von wo Sie um 7 Uhr abreisen.“

 

GPS-Koordinaten für diese Station: 47.766455, 11.566766

Thomas Mann Weg

Vergangenes und gegenwärtiges

„Da saßen wir nämlich sieben Mann hoch samt einem großen schottischen Schäferhund und vielem Gepäck im Drittklaßcoupé und rollten gegen das Gebirge“


Monika Mann in Vergangenes und Gegenwärtiges

Thomas Mann Weg

damals

1874 wurde die Bahnstrecke Holzkirchen-Bad Tölz eröffnet. Im selben Jahr entstand auch das aus rotem Backstein gebaute Bahnhofsgebäude. Die öffentliche Verkehrsanbindung war mit einer der Hauptgründe, weshalb sich Bad Tölz als beliebte Kurstadt und als Ausflugsziel etablierte. Kamen im Jahr 1919 knapp 4.500 Kurgäste und 7.100 Ausflügler mit der Bahn nach Bad Tölz, steigerte sich diese Zahl bis 1929 auf ca. 12.700 Kurgäste und 10.300 Ausflügler. Mit dem Ausbau der neuen Strecke von Bad Tölz bis weiter nach Lenggries im Jahr 1924, wurde auch der heutige Bahnhof gebaut und das alte Bahnhofsgebäude aufgegeben. Anstelle des alten Bahnhofgebäudes befindet sich heute ein Wohnhaus aus den 1960er Jahren. Lediglich das Bahnwärterhäuschen steht noch.

Thomas Mann Weg

zitat

Monika Mann beschreibt in Ihrer Autobiographie „Vergangenes und Gegenwärtiges“ das Reisen mit dem Zug so:
„Während der dreistündigen Bummelzugfahrt lutschte man fast unentwegt von den Fruchtbonbons, die in der Tasche schmolzen, zählte die Telegraphenstangen und schaute auf die vertrauten Flecken – die Wälder, Almen und Gehöfte -, an denen man voriges Jahr und alle Jahre vorbeigefahren war.“